10 schöne Inseln im finnischen Schärenmeer

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Foto: Julia Kivelä

Finnland ist die Heimat des größten Archipels der Welt mit mehr als 80.000 Inseln. Wir stellen 10 sehenswerte Inseln vor.

Über alte Bootshäuser fliegende Möwen, an Wänden hängende Fischernetze, beliebte Sommerveranstaltungen und ehrliche Menschen, die im Einklang mit der Natur leben: Die Inseln vor Finnlands Küste sind der Inbegriff für das maritime Leben an der Ostsee. Viele davon sind per Fahrzeug, Fahrrad oder Fähre leicht zu erreichen. Auf den Inseln finden Sie neben außergewöhnlichen kulinarischen Erlebnissen und kulturellen Veranstaltungen eine Mischung aus Ruhe und Entspannung.

Nachfolgend stellen wir 10 schöne Inseln des Schärenmeers vor, die alle per Fähre oder per Brücke vom Festland aus gut zugänglich sind.

Kaunissaari vor Pyhtää – Die schöne Insel

Foto: Julia Kivelä

Kaunissaari heißt nicht ohne Grund „die schöne Insel“: Die Insel ist für ihre wunderschönen Sandstrände und ihr traditionelles Fischerdorf bekannt. Sobald Sie in den Hafen von Kaunissaari einfahren, werden Sie von den charmanten roten Bootshäusern an der Uferpromenade begrüßt. Besuchen Sie hier das kleine Schärenmuseum, das von den Inselbewohnern verwaltet wird und tauchen Sie in die Lebensweise der Einheimischen ein. Anschließend lockt das Restaurant Kaunissaaren Maja mit einer köstlichen Mahlzeit am Meer. Trotz ihrer kleinen Größe bietet die Insel zahlreiche Aktivitäten für Besucher, darunter Kunsthandwerksstände, Lebensmittelgeschäfte, Cafés und sogar eine Kunstgalerie.

Nehmen Sie im Sommer eine Fähre von Kotka, das 130 Kilometer östlich von Helsinki liegt und bequem mit dem Bus oder Auto erreichbar ist. Die Fähre nach Kaunissaari fährt bis zu viermal täglich vom Hafen Kuusinen in Kotka ab. Die Fahrt dauert etwa 90 Minuten. Den aktuellen Fahrplan finden Sie auf der Finferries-Website. Für Übernachtungsgäste stehen zahlreiche komfortable Unterkünfte zur Verfügung.

Credits: Julia Kivelä

Die Inselgruppe Pellinge vor Porvoo – Auf den Spuren von Tove Jansson

Pellinge ist eine seit dem 16. Jahrhundert bewohnte Inselgruppe und heute die Heimat einer aktiven Gemeine von fast 300 Menschen. Und mit aktiv meinen wir aktiv. Im Sommer werden mehr als 120 Veranstaltungen auf den Inseln organisiert, darunter ein Mittsommerfest, ein Kindertag, ein landwirtschaftlicher Flohmarkt, Bootswettbewerbe und ein altertümlicher Feuertanz. Es gibt außerdem viele Cafés, Restaurants und Geschäfte sowie Galerien, die Kunsthandwerk verkaufen. Viele Menschen fühlen sich von Pellinge angezogen, weil der Ort einen besonderen Platz im Herzen von Tove Jansson einnahm. Die Schöpferin der Mumins und Finnlands beliebteste Schriftstellerin und Künstlerin verbrachte hier fast jeden Sommer.

Die Pellinge-Inseln werden das ganze Jahr über mit der Fähre von Tirmo aus angefahren, die vom frühen Morgen bis zum späten Abend mehrmals pro Stunde verkehrt.

Credits: Juho Kuva

Suomenlinna vor Helsinki – Bewohnte Seefestung

Auf dieser Inselgruppe vor Helsinki leben einige Hundert Menschen und sie ist das ganze Jahr über zugänglich. Suomenlinna wurde Mitte des 18. Jahrhunderts als Festung gegründet und gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Jung und Alt lieben diesen Ort, dessen alten Mauern, Wälle und Tunnel zum Erkunden einladen. Wer davon Hunger bekommen hat, sollte in einem der vielen Cafés und Restaurants der Insel eine Pause einlegen. Suomenlinna hat sogar eine eigene Brauerei, in der Bierliebhaber eine große Auswahl an Bieren und Apfelweinen sowie saisonale Spezialitäten probieren können.

Jede der sechs Inseln hat eine andere Atmosphäre: grüne Hügel mit Blick auf das Meer laden zu fröhlichen Picknicks ein, während die Kopfsteinpflasterstraßen der Stadt der ideale Ort für einen ausklingenden Abendspaziergang sind. Da die letzte Fähre die Insel im Sommer erst um 2 Uhr morgens verlässt, können Sie Suomenlinna sogar im Licht der Mitternachtssonne erkunden.

Sie erreichen die Insel in weniger als 20 Minuten vom Hauptmarktplatz in Helsinki aus. Die Fähren verkehren bis zu vier Mal pro Stunde.

Foto : AdobeStock
Foto: AdobeStock
Foto: Julia Kivelä

Pentala vor Espoo – Gelebte Geschichte

Die in der Nähe der Hauptstadt Helsinki liegende Insel Pentala ist eine Kombination aus maritimer Natur, gelebter Geschichte und Kultur. Das Pentala-Schären-Museum besteht aus 15 verschiedenen historischen Gebäuden und bietet Einblicke in das traditionelle Inselleben: von den Wohnungen über die mühsame Arbeit der Einheimischen bis zu den unbeschwerten Sommerferien der Stadtbewohner. Pentala ist auch ein Paradies für Wanderer, da mehr als die Hälfte seiner 130 Hektar in einem Naturschutzgebiet liegt, in dem Sie Spechte, Rehe und andere finnische Wildtiere beobachten können. Ein malerischer 2,3 km langer Naturlehrpfad führt Spaziergänger über die Insel, auf der sich auch ein See und ein wilder Sandstrand befinden.

Sie können Pentala in den Sommermonaten mit einer Fähre vom Hafen Kivenlahti aus erreichen.

Jussarö vor Tammisaari – Die Geisterinsel

Die große Insel Jussarö überrascht mit einer einzigartigen Mischung aus Natur und Industrie. Der Kontrast zwischen unberührter Natur und den menschlichen Spuren aus der verlassenen Eisenerzmine und dem ehemaligen Truppenübungsplatz prägen die Insel. Jussarö ist als Finnlands einzige Geisterstadt bekannt, ein Ruf, der durch die zahlreichen in seinen Gewässern gesunkenen Schiffe noch verstärkt wird. Im Laufe der Jahrhunderte störten die Eisenerzvorkommen der Insel Kompasse und verursachten Seefahrern viele Probleme. Heute ist Jussarö leicht zu erreichen und dient Freizeitseglern oft als Zwischenstopp. Es ist außerdem ein beliebtes Ziel für Reisende, die nach vergangenen Geheimnissen und Abenteuern suchen.

Während der Sommermonate legen Ausflugsschiffe für Tagestouren vom Nordhafen in Tammisaari/Ekenäs ab.

Foto : Hasse Pictures

Nauvo vor Parainen – Der Archipelago Trail

Nauvo ist die erste Insel auf dem berühmten kreisförmigen Turku Archipelago Trail, oder die letzte, je nachdem, aus welcher Richtung Sie kommen. Auf der Insel wohnen 1.500 Menschen, aber diese Zahl ist nichtssagend, da sich die Bevölkerung dieser Insel im Sommer vervielfacht. Besuchen Sie die mittelalterliche Burg und machen Sie unbedingt einen Abstecher in den Gästehafen, um den geräucherten Fisch zu probieren oder an anderen Ständen nützliche Dinge für Seeleute zu begutachten.

Foto: Sara Terho

Åland – Ein besonderes (und sonnigeres) Stück Finnland

Geografisch, kulturell und sogar politisch gesehen sind die autonomen Ålandinseln ein besonderer Raum.

Die åländischen Schären liegen mitten in der Ostsee zwischen Finnland und Schweden und haben rund 29.000 Einwohner, von denen etwa ein Drittel in der Hauptstadt Mariehamn lebt. Åland hat ein eigenes Steuersystem, eigene Briefmarken, eine eigene Flagge und die einzige Amtssprache ist Schwedisch. Åland hat sogar sein eigenes Klima: Es verzeichnet mehr Sonnenstunden als jede andere nordische Region und hat zudem ein milderes Küstenklima als seine Nachbarn auf dem Festland.

Dank der vielen Brücken und Fähren gelangen Sie ganz einfach von einer Insel zur anderen. Ålands Straßen sind außerdem ein Paradies für Fahrradfahrer und laden zu einem Radurlaub ein. Sie können Åland mit der Fähre von Helsinki, Turku oder Naantali aus erreichen, und es gibt eine große Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten.

Foto : Daniel Eriksson / Visit Åland
Foto: Rebecka Eriksson / Visit Åland

Reposaari vor Pori – eine Miniaturstadt am Meer

Reposaari liegt etwa 30 Kilometer von der Stadt Pori entfernt und ist über Straße und Schiene mit dem Festland verbunden. Die Insel ist vor allem für ihre hübschen Holzgebäude und die Kirche im norwegischen Stil bekannt. Mit nur 3,5 Kilometern Länge und einem halben Kilometer Breite lässt sich die Insel bequem zu Fuß – auf eigene Faust oder im Sommer bei einer geführten Wanderung – oder mit dem Fahrrad erkunden. Der tiefe und geschützte Naturhafen von Reposaari war jahrhundertelang ein wichtiger Stützpunkt für Seehändler und Militärexpeditionen. Da die Erde, die als Schiffsballast auf die Insel gebracht wurde, Samen aus fremden Ländern enthielt, blühen hier im Sommer exotische Pflanzen. In Reposaari ist die Ära der klassischen Segelschiffe noch stets spürbar.

Die idyllische Insel ist mit Bus, Auto und Boot erreichbar. Und auch Übernachtungsoptionen gibt es reichlich: von Zeltplätzen in der Natur bis zu eleganten schwimmenden Villen.

Foto: Viivi Lähteenmäki

Der Kvarken-Archipel vor Vaasa – die Insel des aufsteigenden Landes

Sie denken, Sie haben schon alles gesehen? Wie wäre es mit einem Besuch des Kvarken-Archipels, wo Sie dabei zusehen können, wie das Land (langsam) aus dem Meer steigt? Die schnelle Hebung dieser Inselgruppe in der Nähe von Vaasa in Westfinnland hat ihr die Anerkennung als UNESCO-Weltnaturerbe eingebracht. Die schnell vorrückende Küstenlinie taucht mit einer Geschwindigkeit von etwa einem Zentimeter pro Jahr aus dem Bottnischen Meerbusen auf. Mit seiner einzigartigen Landschaft aus Lagunen und Inseln ist der Kvarken-Archipel ein Paradies für Outdoor-Fans und Naturliebhaber. Die Bänder und Kämme des aufsteigenden Landes der Inseln sind als DeGeer-Moränen bekannt. Zwischen diesen neuen Moränen bilden sich geschützte, flache Tümpel, die neuen Lebensraum für Sterntaucher, Gryllteisten und im Frühling von Kranichen und Bussarden schaffen.

Der Kvarken-Archipel ist über eine Straße mit der Stadt Vaasa verbunden und mit dem Auto in nur 20 Minuten erreichbar. Die Inseln werden von der hoch aufragenden Replot-Hängebrücke, der längsten in Finnland, verbunden. Auf den Inseln gibt mehrere Restaurants und Übernachtungsgäste können auf Campingplätzen, in Ferienhäusern und Hotels übernachten.

Credits: Ann-Britt Bada

Hailuoto vor Oulu – ein Paradies für Vogelbeobachter

Dünen soweit das Auge reicht, das schöne Meer und idyllische Fischerdörfer. So lässt sich die größte Insel namens Hailuoto im Bottnischen Meerbusen am besten beschreiben. Sie ist mit ihren vielen Wanderwegen, Lagerfeuerstellen und Rasthütten ein Paradies für Outdoor-Fans, die die Natur genießen möchten. Vogelliebhaber können sich in mehreren Vogelbeobachtungsposten auf die Lauer legen und mit etwas Glück einige der mehr als 300 Vogelarten erspähen.

Neben der Natur ist Hailuoto auch für ihre Kultur bekannt. Die ersten Künstler siedelten sich hier zu Beginn des 20. Jahrhunderts an. Heute hat die Insel eine lebendige Kunst- und Kulturszene. Im Sommer ist Hailuoto für die jährlichen Veranstaltungen wie das Kulturfestival Bättre Folk, das Theaterfestival Hailuoto und das Musikfestival Hailuoto Musiikkipäivät berühmt.

Hailuoto ist mit der Fähre von der Stadt Oulu aus erreichbar. Im Winter, wenn das Meer mit einer dicken Eisschicht bedeckt ist, ist die Insel stattdessen über eine Eisstraße zugänglich.

Credits: Mariia Kauppi

Siehe auch

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